Pflege braucht immer noch Vorsorge!
Heute möchte ich seit langem mal wieder über das Thema Pflege sprechen. Warum? Ganz einfach, weil viele Menschen immer noch nicht wissen, was auf Sie zu kommt und sich auf die gesetzliche Pflegeversicherung verlassen.
Ein kurzer Blick auf 2018…
Anfang 2018 bin ich mit der Kampagne bzw. Botschaft gestartet „Pflege braucht Vorsorge“. In diesem Zusammenhang ist auch die Website pflege-braucht-vorsorge.de entstanden. Mein Ziel war es im Rahmen meiner Weiterbildung zum Vorsorgeberater Pflege (IHK) mit allen unseren Bestandskunden über das Thema zu sprechen und sie aufzuklären.
Wie ist der Stand drei Jahre später?
Ich habe mit vielen Kunden gesprochen. Es wurden die persönlichen Wünsche im Pflegefall erfasst und daraus ein Konzept erarbeitet, welches die finanzielle Absicherung darstellt. Natürlich gab es auch Gespräche, bei denen eine Absicherung aufgrund von mangelndem Budget oder Vorerkrankungen nicht möglich war. Oder auch andersherum, dass die Kunden so vermögend waren, dass eine finanzielle Absicherung des Pflegefalls nicht nötig war.
Was bringt die Zukunft? Was erwartet uns 2022?
Zum 01.01.2022 tritt eine neue Pflegereform in Kraft, welche zwei Änderungen mit sich bringt. Zum einen steigt der Beitrag zur gesetzlichen Pflegepflichtversicherung für Kinderlose um 0,1 % auf 3,4 % an. Zum anderen sollen Pflegebedürftige in stationärer Pflege entlastet werden. Hier wird künftig eine Zuschuss-Staffel für alle Personen ab Pflegegrad 2 gelten und das bereits ab Januar 2022. So sinkt der Eigenanteil im zweiten Jahr der Pflege im Heim um 25 Prozent, im dritten Jahr um 50 Prozent und ab dem vierten Jahr um 75 Prozent.
Meiner Meinung nach wird dieses keine große Entlastung bringen, da der Großteil der Pflege immer noch zu Hause stattfindet. Eine Befragung aus dem April 2019 ergab, dass Ältere zu Hause gepflegt werden wollen.
Pflege ist kein Thema, nur für „die Alten“!
Laut Bundesgesundheitsministerium waren in Deutschland im Jahr 2020 rund 1,02 Millionen Pflegebedürftige jünger als 65 Jahre!
Und nun?
Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und es auch in der Familie zu besprechen. Ein kleiner Hinweis, sich damit beschäftigen heißt nicht nur eine zusätzliche Pflegeversicherung abzuschließen, um die Pflege zu finanzieren. Sondern auch sich mit Themen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auseinanderzusetzen. Denn wer soll für Sie erklären, wenn Sie es nicht mehr können?
Fazit
Abschließend möchte ich Ihnen nur ans Herz legen sich aktiv mit Ihren Wünschen im Pflegefall zu beschäftigen, damit Sie sich Ihre Würde erhalten.
Gern stehe ich Ihnen für Fragen zu diesem Thema zur Seite und denken Sie daran, Pflege braucht Vorsorge…
Bis bald,
Ihr Florian Filipovic